Unsere grosse Reise

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Switzerland
Jacqueline wurde im vergangenen Jahr 40 Jahre alt und Dani konnte den selben Geburtstag dieses Jahr feiern. Wir beide sind seit 10 Jahren verheiratet und kennen uns seit über 20 Jahren. Für uns liefern bereits schon diese Fakten genug Gründe, um ein neues grosses "Midlife"-Abenteuer in Angriff zu nehmen. Das ganze geschmackvoll angereichert mit unserem chronischen Fernweh ergibt nun im Endergebnis eine Reise, von welcher wir noch nicht genau wissen, wohin sie uns im Detail führt, wie lange sie dauert und was genau auf uns zukommen wird. Mit diesem Blog möchten wir euch ein bisschen Anteil an unserem Trip haben lassen und euch aus unserer Optik berichten, was wir in der grossen weiten Welt erleben und was gerade so abläuft. Wir danken euch schon heute für eurer Interesse und wünschen euch viel Spass im Seitenwagen von Jack Daniels.
"Der Gewinn eines langen Aufenthaltes ausserhalb unseres Landes liegt vielleicht weniger in dem, was wir über fremde Länder erfahren, sondern in dem, was wir dabei über uns selbst lernen."

Roger Peyrefitte (*1907), frz. Schriftsteller und Politiker

Montag, 22. Oktober 2012

Perú - zwischen Gipfel und Gletscher

Seit wir vor sechs Jahren das letzte mal in Huaraz waren, haben wir immer wieder vom bekannten Santa Cruz Trek gesprochen. Diesmal nun wollten wir diese Mehrtageswanderung in Angriff nehmen, fit genug fühlten wir uns. Bevor es aber in der dünnen Andenluft losgehen konnte, mussten wir uns genügend gut akklimatisieren. Ohne dieses Höhentraining wären wir später Gefahr gelaufen, Höhenkrankheit zu erleiden. Um dem vorzubeugen, unternahmen wir eine Tageswanderung auf die Laguna Churup - von Huaraz aus 1'500 Meter rauf und anschliessend wieder runter, in der Hoffnung, dass unsere Körper anschliessend genug rote Blutkörperchen gebildet hatten.
 
So konnte es also losgehen. Die "Reisegruppe" bestand aus einem Führer, einem Eseltreiber, zwei Esel, einem Pferd und uns beiden. Die grosse Unbekannte war für uns, wie sich das Wetter entwickeln würde. In den Bergen sind die meteorologischen Verhältnisse oft unberechenbar und heimtückisch. Diesem Umstand zollten wir dann auch genügend Tribut, während vier Tagen hatten wir vorallem mit Regen und Schnee zu kämpfen. Zum Glück waren wir hervorragend ausgerüstet - THE NORTH FACE, Mammut, Adidas, Deuter und wie sie alle heissen, sei Dank!  Der Tagesablauf auf unserem Trek sah folgendermassen aus. Morgens um 5.30 Uhr wurden wir von unserem Führer David mit einer Mate de Coca (Tee aus Cocablätter) geweckt. Um sechs Uhr verwöhnte er uns dann mit einem köstlichen Frühstück aus der spartanisch eingerichteten Campingküche. Während wir uns anschliessend der Morgentoilette widmeten, räumte Gustavo (für uns war er Guschti, und so wurde er auch ziemlich schnell von seinen peruanischen Kollegen genannt) die Zelte zusammen und bepackte die Esel mit all dem Gepäck. Es folgten sechs- bis achtstündige Wanderungen durch anmutende Landschaften. Smaragtgründe Lagunen, majestätische Berggipfel und wilde Gletscherabbrüche waren unsere Begleiter. Als "pièce de résistance" erwartete uns am zweitletzten Tag der Aufstieg zum Pass Punta Unión. Konditionell hatten wir überhaupt keine Probleme und glücklicherweise ging uns auch die Luft nicht aus. Das Wetter allerdings spielte einige Kapriolen, so dass die Besteigung dann doch nicht zum Spaziergang wurde. Nach einem raschen Abstieg in ein komplett anderes Tal wurden wir dafür mit einer wahrlich malersichen Gegend verwöhnt. Zwischendurch meldete sich sogar die Sonne, als wollte sie uns zeigen, dass es sie immer noch gibt. Nach vier Tagen, 50 Kilometer und rund 2'500 Höhenmeter endete unser Trek in einem verlassenen aber charmanten Andendörfchen, wir waren am Ziel.
 
Nun erholen wir uns noch zwei Tage hier in Huaraz und planen den weiteren Verlauf unserer Reise. Nach den beiden Highlights Chachpoyas und Santa Cruz Trek überlegen wir uns, ob das Ganze hier in Perú überhaupt noch zu toppen ist. Da wir zudem den restlichen Teil von Perú schon recht gut kennen, kann es also gut sein, dass wir uns im Eilzugstempo Richtung Süden bewegen und unsere Pläne ziemlich auf den Kopf stellen. Was aus diesen Ideen wird, werden wir sehen. Es ist auf jeden Fall das grosse Pirvileg einer längeren Reise, dass man von heute auf morgen den eingeschlagenen Pfad verlassen kann um etwas ganz anderes zu entdecken. Oder wie hat es doch Konfuzius schon 500 v. Chr. so schön gesagt - "Der Weg ist das Ziel"
 


 
 
 



akklimatisieren ist in diesen Höhen lebenswichtig (Laguna Churup - 4'460 M.ü.M.)

diese Wolken verheissen für die kommenden Tage wohl nichts gutes

Andencamping - ohne Strand, dafür mit Aussicht

frische Pancackes zum z'Morge - lecker!

das Wetter dreht ziemlich schnell, lasst uns aufbrechen

die Verhältnisse sind garstig und widrig
 
der Aufstieg zum Pass ist geschafft

wunderschöne Kulisse im anderen Tal unten...

...und interessierte Menschen begrüssen uns in den Dörfchen

das war's - nach vier Tagen am Ziel

auch die Esel werden von der grossen Last befreit
und im gemütlichen Hotelzimmer träumen wir noch einmal von diesem einzigartien Erlebnis
 


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