Unsere grosse Reise

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Switzerland
Jacqueline wurde im vergangenen Jahr 40 Jahre alt und Dani konnte den selben Geburtstag dieses Jahr feiern. Wir beide sind seit 10 Jahren verheiratet und kennen uns seit über 20 Jahren. Für uns liefern bereits schon diese Fakten genug Gründe, um ein neues grosses "Midlife"-Abenteuer in Angriff zu nehmen. Das ganze geschmackvoll angereichert mit unserem chronischen Fernweh ergibt nun im Endergebnis eine Reise, von welcher wir noch nicht genau wissen, wohin sie uns im Detail führt, wie lange sie dauert und was genau auf uns zukommen wird. Mit diesem Blog möchten wir euch ein bisschen Anteil an unserem Trip haben lassen und euch aus unserer Optik berichten, was wir in der grossen weiten Welt erleben und was gerade so abläuft. Wir danken euch schon heute für eurer Interesse und wünschen euch viel Spass im Seitenwagen von Jack Daniels.
"Der Gewinn eines langen Aufenthaltes ausserhalb unseres Landes liegt vielleicht weniger in dem, was wir über fremde Länder erfahren, sondern in dem, was wir dabei über uns selbst lernen."

Roger Peyrefitte (*1907), frz. Schriftsteller und Politiker

Samstag, 25. Juni 2011

Südafrika - am Kap

Wir haben noch ein paar wunderbare und erholsame Tage im Surfmekka Jeffreys Bay erlebt und zählen nun auch schon ein bisschen zu den Insidern. So wissen wir jetzt, was supertubes sind oder was ein Surfer mit einem lefthand-break oder einer righthand wave meint. Diese Typen sind ziemlich cool, betreiben ihren Sport aber topseriös, eine sehr spezielle und zugleich faszinierende Welt.

Weiter ging die Fahrt alles schön der Südküste nach, bis wir kurz nach Jeffreys Bay die Bloukraans Brücke überquert haben und in der Provinz Western Cape angekommen sind. Diese Brücke ist die höchste in ganz Afrika, aber dies allein ist nicht der eigentliche Grund, wieso sie weltberühmt ist. Vom Brückengeländer stürzen sich die Waghalsigen in die Tiefe und erleben dabei wohl einen ganz ordentlichen Adrenalinkick. Mit 216 Meter ist dies gemäss Guiness Book of Records der  höchste Bunggee-Absprung der Welt. Leider waren wir etwas in Eile, sonst wären wir natürlich auch runtergesprungen:-).

Und als wir noch weiter in den Süden runter gefahren sind, erreichten wir auf einmal einen ganz mystischen Punkt, das Cape Agulhas. Hier treffen der Indische Ozean und der Atlantik aufeinander. Es ist ein ziemlich verlassener Ort mit stürmischen Winden, rauher See und einem Leuchtturm wie aus dem Bilderbuch. Schon so manchem Seefahrer hat dieses Kap das Leben schwer gemacht - es ist der südlichste Punkt von ganz Afrika. Es war schön, hier etwas zu verweilen und auf die beiden Ozeane hinaus zu schauen. Und wenn einem die starken Windböen so um die Ohren pfiffen, hatte man das seltsame Gefühl, Sir Francis Drake oder Vasco da Gama seien erst gerade noch hier durchgesegelt.

Und so sind wir schliesslich in Cape Town angekommen. Lange haben wir uns auf diese Stadt gefreut und nun waren wir einfach da. Kapstadt strahlt einen ganz speziellen Charme aus. Hier wurde südafrikanische Geschichte geschrieben, hier gibt es die grösste Ansammlung weisser Menschen, hier sieht man viktorianische Häuser aus der Kolonialzeit, hier wacht der Tafelberg wie eine grosse Festung über die Stadt, hier gibt es fein herausgeputzte Hotels und Restaurants - jetzt können wir nur allzu gut verstehen, wieso schon so manch einer Cape Town zu seiner Lieblingsstadt erklärt hat. Dies alles täuscht aber leider nicht darüber hinweg, dass wir uns immer noch in Südafrika befinden und man nach Einbruch der Dunkelheit aus Sicherheitsgründen besser nicht zu Fuss unterwegs sein sollte. Ein interessanter Ort haben wir im Waterfront Quartier entdeckt. Eine äusserst gut gelungene Plastik zeigt die vier Friedensnobelpreisträger von Südafrika (Albert Luthuli, Erzbischof Desmond Tutu, Nelson Mandela und Frederik Willem de Klerk)Alle vier waren sie grosse Aktivisten im Kampf gegen die Apartheid und sehr schnell wird einem wieder mal bewusst, welch unschöne und traurige Zeit dieses Land eigentlich hinter sich hat. Die jüngere Vergangenheit ist dann glücklicherweise um einiges erfreulicher, denn auch in Kapstadt wurde an der WM Fussball gespielt. Das Green Point Stadium gleicht einem architektonischen Meisterwerk, einfach fazinierend, was hier aus dem Boden gestampft wurde. Ein ganz besonderes Erlebenis war natürlich auch ein Ausflug ans Cape of Good Hope. Dieser Felsen inmitten einer wilden Bradung wird schon seit mehreren hundert Jahren von Seefahren umschifft und diese Landzunge mit ihren Tücken stellt bis heute höchste Anforderungen an jeden Captain und seine Matrosen.

Das Kap der Guten Hoffnung war ein sehr guter Ort, um uns etwas inspirieren zu lassen, wie unsere zweite Reise aussehen soll. Daraus sind ziemlich konkrete Pläne entstanden, Flüge wurden bereits vorreserviert, einzelne Reiseführer sind schon gekauft, es wird spannend. Wenn ihr wissen wollt, wie und wohin es nach unserem CH-Zwischenstopp weitergeht - alles demnächst in diesem Blog!

perfekte "Pistenverhältnisse" für Surfer

wer sich hier runterstürzt, kann wirklich nur hoffen, dass das Seil hält

am südlichsten Punkt Afrikas thront einsam ein stolzer Leuchtturm

Prominentenrunde - die vier südafrikanischen Friedensnobelpreisträger


grossartige Architektur - das Green Point Stadium in Cape Town

das Kap der guten Hoffnung könnte wohl viele Seefahrer-Geschichten erzählen

und auch Jack Daniels waren dort:-)

Montag, 13. Juni 2011

Südafrika - Facetten

Inzwischen sind wir der Südspitze Afrikas schon ein schönes Stück näher und haben bis anhin ein extrem vielseitiges Südafrika kennengelernt.

So hat uns Durban, die drittgrösste Stadt Südafrikas in ihren Bann gezogen. Nebst der ungezwungenen Atmosphäre und den angenehmen Temperaturen (wir haben hier schliesslich Winter) ist Durban für uns Schweizer ja schon fast ein heiliger Ort. Hier hat die Nati an der Fussball-WM 2010 als einziges Team den späteren Weltmeister Spanien besiegt. Klar für uns, dass ein Besuch im Moses Mabhida Stadium nicht fehlen durfte.

Anschliessend führte uns der Weg weiter auf das Dach Südafrikas, genauer gesagt in die zerklüfteten Tafelberge der Drakensberg Range. Am Fusse des Sani Pass' hatten wir eine ganz gemütliche Bleibe gefunden und einmal mehr äusserst interessante Menschen mit ihren Geschichten kennenglernt. Da war zum Beispiel der belgische Extremsportler, welche sich vom Comrades Marathon (86 Kilometer bergauf) erholte, oder der Deutsche Jörg, welcher seit mehr als 2 Jahren mit dem Velo kreuz und quer durch Afrika radelt, oder schliesslich die beiden israelischen Teenager, welche seit rund sechs Monaten mit Zelt und Autostopp in Afrika unterwegs sind. Chapeau all diesen Leuten, da gilt unsere Weltreise schon fast als ganz normal. Natürlich "kragzelten" wir in diesen wunderschönen Bergen verschiedene Wanderpfade ab und haben uns dabei pudelwohl gefühlt. Ein Highlight war die Fahrt hinauf auf den Sani Pass und über die Grenze weiter hinein ins Königsreich Lesotho. Die Aussicht war atemberaubend, die Strasse allerdings der absolute Wahnsinn, unglaublich enge und nicht enden wollende Serpentinen mit einer Steigung von bis zu 30%! Ach ja, und das alles auf einer total ausgewaschenen Piste - na, dann Prost! Apropos, dafür gönnten wir uns einen Drink auf 3'000 M.ü.M. im höchstgelegenen Pub Afrikas.

Nach den Bergen gings wieder hinunter an die Küste, an die WILDE Küste. Die faszinierend schöne Wild Coast trägt einen treffenden Namen. Mit ihren Klippen, die sich ins Meer stürzen, entlegenen Sandstränden, ländlichen Dörfern und einer Vergangenheit, die von Schiffbruch und gestrandeten Seeleuten erzählt, ist sie ein ziemlich abenteuerlicher Ort. Ein angenehmes Häuschen mit Meerblick und dem Geräusch der Brandung bot uns eine schöne Unterkunft inmitten einer sagenhaften Kulisse. Und am Abend in der Bar waren wir einmal mehr die mit Abstand am ältesten. Wir logieren hier in Südafrika (schon aus Kostengründen, aber nicht nur) fast ausschliesslich im Backpacker (eine moderne Art von Jugendherberge, oder so ähnlich). So können wir einerseits selber kochen und kommen dadurch auch immer wieder mit Jugendlichen aus der ganzen Welt, welche vom Alter her unsere Kinder sein könnten in Kontakt.

Jetzt gerade sind wir in Jeffreys Bay und schauen den Surfern zu. Diese Beach zählt zu den weltbesten Orten zum Surfen. Komisch, wir finden, dass das Internet hier überhaupt nicht schneller ist als sonstwo (kleiner Witz:-).

Kapstadt naht - wir sind auf Kurs!

an dieser Stätte haben die Schweizer die Spanier "verruumet"

und ein Ersatzspieler wartet bis heute auf seinen Einsatz

unser Häuschen in den Drakensbergen war "heimelig" und hatte zum Glück eine Heizung

dieser Landrover brachte uns souverän auf den Sani Pass

Impressionen aus dem Königsreich Lesotho


Dani in bester Gesellschaft im höchstgelegenen Pub Afrikas

eindrückliche Stimmung an der Wild Coast

und wie fast immer auf dieser Reise wird einmal mehr selber gekocht