Unsere grosse Reise

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Switzerland
Jacqueline wurde im vergangenen Jahr 40 Jahre alt und Dani konnte den selben Geburtstag dieses Jahr feiern. Wir beide sind seit 10 Jahren verheiratet und kennen uns seit über 20 Jahren. Für uns liefern bereits schon diese Fakten genug Gründe, um ein neues grosses "Midlife"-Abenteuer in Angriff zu nehmen. Das ganze geschmackvoll angereichert mit unserem chronischen Fernweh ergibt nun im Endergebnis eine Reise, von welcher wir noch nicht genau wissen, wohin sie uns im Detail führt, wie lange sie dauert und was genau auf uns zukommen wird. Mit diesem Blog möchten wir euch ein bisschen Anteil an unserem Trip haben lassen und euch aus unserer Optik berichten, was wir in der grossen weiten Welt erleben und was gerade so abläuft. Wir danken euch schon heute für eurer Interesse und wünschen euch viel Spass im Seitenwagen von Jack Daniels.
"Der Gewinn eines langen Aufenthaltes ausserhalb unseres Landes liegt vielleicht weniger in dem, was wir über fremde Länder erfahren, sondern in dem, was wir dabei über uns selbst lernen."

Roger Peyrefitte (*1907), frz. Schriftsteller und Politiker

Freitag, 22. April 2011

Australien - einsame Weiten

Hallo, wir melden uns aus Broome. Seit unserem letzten Beitrag sind wir weitere 2'800 Kilometer gefahren. Die vielen Emotionen, welche wir auf den einsamen Strassen Australiens erleben, können wir kaum mit eigenen Worten fassen. Kilometerlange Geraden, dann eine Kurve und wieder weitere Kilometer gerade aus. Die Erde ist rostrot. Zusammen mit dem Grün der Bäume, dem Blau des Himmels und dem Weiss der Kumulus-Wolken erleben wir eine sanfte und anmutende Farbcollage. Dann unbedingt beim Roadhouse tanken, die nächste Zapfsäule kommt erst wieder in 300 Kilometer. In einem Land wie Australien, welche die Grösse von ganz Europa hat, aber nur dreimal so viele Einwohner wie die Schweiz, bekommen 100 Kilometer eine ganz andere Bedeutung. Hier fährt man diese quasi noch als kleine Zugabe oder zum Nachtisch.

Unterwegs haben wir zwei grossartige Nationalparks besucht. So waren wir am Ningaloo Reef. Es handelt sich um ein nur wenige Meter vom Strand vorgelagertes Korallenriff. Wir haben uns Taucherbrille, Schnorchel und Flossen angeschnallt und sind in diese artenreiche Unterwasserwelt eingetaucht. Wir entdeckten die verschiedensten und faszinierendsten Steinkorallen, welche man sich überhaupt nur vorstellen kann. Um diese herum tummelten sich tausende farbiger Fische, Stachelrochen, Tintenfische etc., kaum zu glauben, was sich unter der Wasseroberfläche alles so abspielt. Als wir sogar zweimal einem Riffhai in die Augen geschaut haben, hatten wir aber dann schon etwas "de Gagg i de Hose".

Weiter im Landesinnern begeisterten uns die Schluchten des Karijini Nationalparks. Kilometerlange und mehrere hundert Meter tiefe Schluchten haben eine atemberaubende Landschaft geschaffen. Nebst spektakulären Wasserfällen findet man dort unten auch viele glasklare Frischwasserbecken, welche einem bei der grossen Hitze eine willkommene Abkühlung offerieren. Wir übernachteten in den vergangenen Tagen oft draussen in der Natur, weitab von Campingplätzen. Wir haben die Ruhe genossen, uns einmal mehr vom funkelnden Sternenhimmel verzaubern lassen und die verschiedenen Phasen vor und nach dem Vollmond mit Bewunderung beobachtet, so etwas haben wir noch nie erlebt. Dabei haben wir probiert, diese Augenblicke so gut wie möglich zu konservieren, damit wir diese dann später im stressigen Berufsalltag vielleicht mal wieder hervorholen können.

So, unsere Fahrt geht weiter! Alle Strassen Richtung Darwin sollten offen sein, wir verlassen Western Australien und verbringen die letzten zwei Wochen in den Nationalparks im Northern Territory. Es wird zweifelsohne wieder einige Höhepunkte geben und gedanklich sind wir auch schon ein bisschen bei unserem nachsten Ziel Neukaledonien.

die einen geniessen den Sonnenuntergang am Ningaloo Reef

die anderen gehen sonst irgendwie unter

endloser Horizont im Outback...

...und wer hier nicht nochmals Benzin tankt...

...endet vielleicht wie dieses Kangaroo:-(

Jacqueline frohlockt in den Schluchten des Karijini Nationalparks

Dani dagegen zieht das kühle Bad im Naturpool vor

Vollmondstimmung draussen im Busch

Freitag, 8. April 2011

Australien - nordwärts

Einmal mehr ist einige Zeit wie im Schnellzugstempo verstrichen und darum haben wir natürlich auch wieder das eine oder andere zu berichten.

So fallen uns die zahlreichen und überaus putzigen Beuteltiere auf, welche einem mit ihren gwundrigen Augen genaustens beobachten und dann schnurgerade wieder zurück in den Busch hüpfen (oder auf die Strasse, was vielen von ihnen zum tragischen Verhängnis wird). Oder da ist da die gute alte Sonne, welche auch in Australien im Westen untergeht und uns mit den beeindruckensten Sonnenuntergängen jeweils fast um den Verstand bringt. Es gibt wohl kaum etwas schöneres, als dieser Zeremonie mit einem eiskalten Bierchen beizuwohnen. Andererseits findet man im südlichen Teil von Westaustralien ein paar der feinsten Weingüter des Landes. Hier werden wunderbare und vollmundige Semillon, Shiraz und Chardonnay kredenzt. Ein Besuch auf einem solchen "Chateau" wäre eigentlich nicht dringelegen. Dank dem finanziellen Zustupf unserer ehemaligen Arbeitsgschpänlis konnten wir uns aber trotzdem einen gemütlichen Nachmittag mit einer schönen Flasche Weisswein leisten. Danke euch allen, wir haben bei jedem einzelnen Schluck an euch gedacht. Wir sind jetzt bereits auch schon daran, unseren weiteren Verlauf der Reise etwas zu planen. So wollen wir in Neukaledonien und dann auch in Afrika mit Mietwagen und Zelt unterwegs sein. Darum haben wir uns vorsorglich bereits mit bestem Material (Zelt, Matratze, Pumpe) eingedeckt, was im Land der Camperfreaks ja nicht so schwierig war. Nebst all diesen Sachen kriegen wir auch immer wieder die schönsten und zum Teil auch kuriosesten Landschaften zu Gesicht. So waren wir z. B. in der Pinnacles Desert unterwegs. In dieser Wüste sind Tausende von Kalksteinsäulen über eine Mondlandschaft verstreut. Der kalkreiche Wüstensand besteht aus Muschelschalen, welche durch den Regen zusammengepresst und dann abgetragen werden.

Vor drei Tagen haben wir den Südwesten rund um Perth nun definitiv hinter uns gelassen und befinden uns auf dem Weg Richtung Norden. Vor uns liegen immer noch rund 5'000 Kilometer auf dem Highway. So wird uns der Weg weiter durch kaum besiedelte Regionen, Wüsten und Regenwälder führen und uns bestimmt wieder genug Stoff für einen nächsten interessanten Bericht liefern.

Also, see you! Bis zum nächsten Mal - irgendwann wieder auf diesem Blog

wir werden oft von den "Einheimischen" beobachtet

ein "Sundowner" an wunderschönster Lage...

...mit einer solchen Aussicht - nicht schlecht, oder?

ein unbeschwerter Nachmittag auf einem tollen Weingut (sponsored by Waldruh und TRISA)

unsere vier Wände für Afrika haben den Test bestanden

Tausende solcher Formationen in der Pinnacles Wüste