Unsere grosse Reise

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Switzerland
Jacqueline wurde im vergangenen Jahr 40 Jahre alt und Dani konnte den selben Geburtstag dieses Jahr feiern. Wir beide sind seit 10 Jahren verheiratet und kennen uns seit über 20 Jahren. Für uns liefern bereits schon diese Fakten genug Gründe, um ein neues grosses "Midlife"-Abenteuer in Angriff zu nehmen. Das ganze geschmackvoll angereichert mit unserem chronischen Fernweh ergibt nun im Endergebnis eine Reise, von welcher wir noch nicht genau wissen, wohin sie uns im Detail führt, wie lange sie dauert und was genau auf uns zukommen wird. Mit diesem Blog möchten wir euch ein bisschen Anteil an unserem Trip haben lassen und euch aus unserer Optik berichten, was wir in der grossen weiten Welt erleben und was gerade so abläuft. Wir danken euch schon heute für eurer Interesse und wünschen euch viel Spass im Seitenwagen von Jack Daniels.
"Der Gewinn eines langen Aufenthaltes ausserhalb unseres Landes liegt vielleicht weniger in dem, was wir über fremde Länder erfahren, sondern in dem, was wir dabei über uns selbst lernen."

Roger Peyrefitte (*1907), frz. Schriftsteller und Politiker

Freitag, 15. Juli 2011

Südafrika - Eindrücke

Wie es bei uns halt so ist, waren wir von den Bergen wieder einmal nicht weg zu kriegen. Tolle acht Tage haben wir im malerischen Bergdörfchen Clarens verbracht, welches idyllisch inmitten der Maluti Mountains und dem Golden Gate Nationalpark liegt. Unweit dieser Szenerie wird jeden Abend ein eigenartig dramatisches Schauspiel aufgeführt. Kurz bevor die Dunkelheit die letzten Farbflecken am Himmel ausradiert hat, passiert hier etwas ganz Magisches. Die zerklüfteten Sandsteinformationen der kastanienbraunen Berge leuchten noch einmal golden im schwächer werdenden Abendlicht. Zitronengelbe Sonnenstrahlen umreissen die Silhouette der Hügelzüge, bevor der Himmel in einem Feuerwerk aus Violett- und Rottönen explodiert. Wow! Diese Inszenierung ist unglaublich - und dies alles ohne technische Hilfsmittel, ein wahres Wunder der Natur.

Wenn man von Südafrika berichtet, kommt man nicht drum herum, nebst all dem Schönen auch die Schattenseiten zu skizzieren. Viele Leute leben in einfachsten Verhältnissen, zahlreiche unter der Armutsgrenze. Die Analphabetenrate auf dem Land ist enorm hoch und Südafrika weist die höchste AIDS-Rate der Welt auf (5,7 Mio. Menschen sind HIV-possitiv). Nach sieben Wochen haben wir uns erstmals alleine zu Fuss in die Townships (die armen Schwarzenviertel) gewagt. Entstanden sind unglaublich ergreifende Fotos, hängen geblieben sind tiefe Eindrücke. Solche Bilder tun gut, sie relativieren vieles und zeigen schonungslos auf, dass im Vergleich zu diesen Leuten unsere Probleme gar keine Probleme sind. In den Townships geht es tagtäglich ums nackte Überleben.

Und so sind unsere Tage in Südafrika bald gezählt. Mit einem Ausflug in den Blyde River Canyon (die drittgrösste Schlucht der Welt) haben wir noch einmal eine unglaublich bizarre Landschaft erlebt, welche uns mit ihrer Mächtigkeit fast erschlagen hat; ein wahrlich gigantisches Schlussfeuerwerk. Zum Abschluss werden wir uns nächste Woche noch auf die Pirsch im Kruger Nationalpark machen. Wir wollen doch sehen, ob sich die Big 5 nicht noch einmal vor unserer Kamera blicken lassen.

Nachher heisst es definitiv Abschied zu nehmen vom schwarzen Kontinent...

...Südafrika war grossartig
...Südafrika war vielseitig
...Südafrika war anders
...Südafrika war speziell
...Südafrika war eine Herausforderung

Wir werden dieses Land immer in unseren Herzen mittragen.

zwei Traveller geniessen den bombastischen Sonnenuntergang

der Golden Gate Nationalpark - eine Stunde nach Sonnenuntergang

Kommentar überflüssig

harte Bedingungen in den Townships...

...vorallem, wenn man bei dieser Kälte so hausen muss

diese Kinder wachsen garantiert ohne Play Station auf

die drei Rondavels im Blyde River Canyon





frei wie ein Vogel...

...und einfach so richtig "zfride"

Dienstag, 5. Juli 2011

Südafrika - wine and more

Nun, wir sind noch ein paar Tage in Cape Town hängen geblieben, es ist wirklich eine beeindruckende und interessante Metropole. Man spürt die südafrikanische Geschichte förmlich, wenn man gemütlich durch die Strassen Kapstadts schlendert. Ein Quartier hat uns besonders begeistert, das Bo-Kaap. In dieser Gegend lebt ein Grossteil der islamischen Gemeinde, welche seit über hundert Jahren am Kap zu Hause ist. Die Stimmung ist friedlich und relaxed, die Häuser sind allesamt in verschiedenste Farben getüncht und zwischendurch hört man die Gebetsrufe des Muezzin, das alles ist igendwie noch ganz speziell fuer diese Gegend.

Weiter sind wir anschliessend in die Winelands gezogen. Obwohl gerade im Winter das Wetter in dieser Region eher schlecht ist , hatten wir metreologisch doch ziemlich grosses Glück. So sind wir kreuz und quer durch die Rebstauden gefahren. Wir liessen uns in einer wunderschönen Winefarm nieder, um einen gemütlichen Nachmittag zu verbringen. Die Aussicht war grossartig, der Wein köstlich und das "Plättli" so ganz nach unserem Gusto – Mensch, lass es dir gut gehen! Und dann hiess es leider Abschied nehmen von der wunderbaren Gegend am Kap der guten Hoffnung. Vor uns standen ein paar längere Fahrten in allgemeiner Richtung Johannesburg. Auf den Strassen hatten wir (wie so oft auf dieser Reise) ein paar ganz reizvolle und eindrückliche Bilder erhascht. Hunderte von schwarzen vollbepackten Menschen laufen am Strassenrand entlang, weil sie kein Fahrzeug haben und das Minitaxi zu teuer ist. So oft fragen wir uns, wohin deren Weg wohl führen mag, es ist weit und breit kein Haus in Sichtweite. Oder dann plötzlich "voll auf die Klötze", wenn einem mehrere hundert Schafe entgegen kommen. Und wenn man so durch die endlose Weite der Karoo Halbwüste fährt, wo uns vor lauter Begeisterung für die grandiosen Felsformationen der Mund offen stehen bleibt und Sonne und Regen im Duett einen gigantischen Regenbogen hervorzaubern...ja, in diesen Momenten wissen wir jeweils, für was wir zu Hause gearbeitet haben.


Einen Zwischenhalt auf dem Weg Richtung Norden haben wir in Oudtshoorn gemacht. Erstens, weil die Fahrt über den Swartbergpass zu den Highlights in dieser Region zählt und zweitens, weil diese Stadt die Straussenhauptstadt der Welt ist. An jeder Ecke findet man eine Straussenfarm, in den Restaurants wird fast ausschliesslich Strauss serviert, an den Strassenkreuzungen verkaufen Frauen farbige Straussenfedern und in den Boutiquen wird edelstes Straussenleder an den Mann/an die Frau gebracht. Wenn wir nächstes Mal im Coop Straussenfleisch kaufen, wissen wir dann, woher es kommt.


Und so vergeht die Zeit und immer noch erleben wir jeden Tag irgend etwas Spezielles oder Aussergewöhnliches. Es ist schon ein riesengosses Privileg, einfach so durch die Welt zu ziehen und das zu machen, was man will (oder eben, das nicht zu machen, was man nicht will). Unsere Pläne für die zweite Reise haben sich konkretisiert, gestern haben wir unser Flugticket definitv gebucht. Aber vorerst zeigt der Wegweiser Richtung Schweiz - immer schön  der Heimat entgegen.

farbenfrohe Gebäude im muslimischen Quartier Bo-Kaap

in diesem gemütlichen Weingut haben wir uns ein wenig "verwiilet"

und immer wieder begleitet uns ein Regenbogen auf unseren Zügen

typisch afrikanisches Treiben auf der Strasse

und das hier landet später mal auf unserem Teller oder endet als Handtasche

geschafft - unser "Chäri" hat uns gut über den Swartbergpass gebracht

ideale Kulisse für ein Wild West Film

die Richtung wissen wir, machen wir uns also langsam auf den Heimweg