Unsere grosse Reise

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Switzerland
Jacqueline wurde im vergangenen Jahr 40 Jahre alt und Dani konnte den selben Geburtstag dieses Jahr feiern. Wir beide sind seit 10 Jahren verheiratet und kennen uns seit über 20 Jahren. Für uns liefern bereits schon diese Fakten genug Gründe, um ein neues grosses "Midlife"-Abenteuer in Angriff zu nehmen. Das ganze geschmackvoll angereichert mit unserem chronischen Fernweh ergibt nun im Endergebnis eine Reise, von welcher wir noch nicht genau wissen, wohin sie uns im Detail führt, wie lange sie dauert und was genau auf uns zukommen wird. Mit diesem Blog möchten wir euch ein bisschen Anteil an unserem Trip haben lassen und euch aus unserer Optik berichten, was wir in der grossen weiten Welt erleben und was gerade so abläuft. Wir danken euch schon heute für eurer Interesse und wünschen euch viel Spass im Seitenwagen von Jack Daniels.
"Der Gewinn eines langen Aufenthaltes ausserhalb unseres Landes liegt vielleicht weniger in dem, was wir über fremde Länder erfahren, sondern in dem, was wir dabei über uns selbst lernen."

Roger Peyrefitte (*1907), frz. Schriftsteller und Politiker

Mittwoch, 16. März 2011

Australien - unterwegs

Bereits sind wir 10 Tage "on the road" und erkunden momentan den südlichen Teil von Westaustralien. Bevor es aber überhaupt losgehen konnte, mussten wir zuerst das "Heim" einrichten, welches in den kommenden 60 Tagen unser zu Hause sein wird. Dazu gehörte auch ein ausgiebiger Einkauf in einem grossen Supermarkt.

Was wir in dieser kurzen Zeit bereits von Australien gesehen haben, ist schon absolut grossartig. Da sind auf der einen Seite fast unendlich lange Strassen ohne jegliche Zivilisation, nur zwischendurch mal irgendwo ein Roadhouse in "the middle of nowhere". Andererseits faszinieren merkwürdige, von Natur geschaffene Formationen wie zum Beispiel der Wave Rock (Wellenfels), welcher seine Form vor ca. 60 Mio. Jahren durch Verwitterung und Wassererosion erhalten hat. Surfen auf dieser Welle war zwar schwierig, aber wir haben es trotzdem versucht. Fährt man dann weiter ans Meer, erwarten einem schneeweise und gottverlassene Strände mit türkisfarbenem und kristallklarem Wasser. Alles scheint wie aus einer "Bacardi"-Werbung zu sein, wir haben solche Strandabschnitte bisher nur aus der Südsee gekannt. Dann wieder rauhe Küstenabschnitte mit gigantischen Felsen, welche sich senkrecht ins tiefblaue Meer senken. Wieder weiter landeinwärts tauchen auf einmal ausgetrocknete Salzseen auf und immer wieder...Nichts! Die Ruhe und Abgeschiedenheit in dieser Region ist für einen Europäer kaum fassbar, das gibt es bei uns (wenn überhaupt) nur noch ganz selten. Und wenn wir dann in der Nacht mal aus unserem Camper raus müssen (leider hat unser Budget nicht für die Bord-Toilette gereicht), glitzert am Himmelszelt ein Lichtermeer aus Millionen von Sternen. Ganz im Zentrum strahlt majestätisch das Kreuz des Südens, welches früher den Pionieren und Seefahrern den Weg Richtung Süden gewiesen hat. Für uns beide symbolisiert das Southern Cross auch ein bisschen Abenteuer und Aufbruch, wir nehmen es gerne als unseren Begleiter mit auf die Reise.

Bei all diesen Eindrücken treten für uns die Ereignisse, welche auf der Welt momentan passieren, weit in den Hintergrund. Aufgrund unserer medialen Abstinenz bekommen wir sie sowieso auch nur ganz am Rand mit. So konzentrieren wir uns auf unserern vorgegebenen Pfad, und der ist ja noch sooooo lang. Irgendwann Anfangs Mai werden wir mit 8'000 Kilometern auf dem Tacho das Top End in Darwin erreichen. Wir hoffen, dass alle Kangaroos immer schön am Strassenrand stehen bleiben, wenn Balmers vorbeifahren und wünschen uns natürlich alles andere als überflutete Highways.

Gerade wegen unserer Abgeschiedenheit im Outback werden die Blog-Einträge in nächster Zeit nicht mehr so regelmässig erscheinen. Vielleicht schmückt ja zwischenzeitlich der eine oder andere Gästebucheintrag oder Kommentar unsere Seite:-)


unser zu Hause für zwei Monate


surfen auf Fels, das soll's in Australien geben

Natur pur - ohne Worte!

"üs geits guet z'Auschtralie"

fast wie im Aquarium, hier sieht jeder Strand so aus

ein ausgetrockneter Salzsee im Outback

Freitag, 4. März 2011

Australien - Sydney

Einmal mehr mussten wir Abschied nehmen, diesmal von Buenos Aires, von Argentinien und von Südamerika - ein bisschen viel auf einmal und darum haben wir alles zusammen gebührend mit einer guten Flasche Wein getan. So konnte die Reise also getrost weiter nach Australien gehen. Allerdings kam am Flughafen in Buenos Aires zuerst noch einmal ein bisschen Hektik auf. Die Dame am Check-in Schalter machte uns freundlich darauf aufmerksam, dass wir kein Visum für Australien haben und demzufolge nicht in die Maschine steigen können. Aufgrund eines Missverständnisses mit Qantas Schweiz schien dem tatsächlich so zu sein, was uns in eine ziemlich missliche Lage brachte. Dem guten roten Schweizerpass sei dank, dass wir dann doch noch kurzfristig ein Visum beantragen konnten und sie uns ins Flugzeug gelassen haben - das war knapp. Dafür wurden wir mit einem wunderbaren Flug über die Antarktis belohnt, bei welchem wir unzählige herumschwimmende Eisberge sichten konnten.

So sind wir schliesslich gut und glücklich in der Australischen Metropole Sydney angekommen und haben ein (ziemlich) einfaches Zimmer in einer Jugendherberge bezogen. In den ersten Tagen standen mehrere ausgedehnte Stadtspaziergänge auf dem Programm und dann durften wir auch noch unsere postlagernden Päckchen abholen (siehe Eintrag vom 17.10.2010). Erfreulicherweise haben doch tatsächlich auch noch ein paar andere Personen an uns gedacht. Besten Dank all jenen, wir haben uns riesig über eure Post gefreut. Leider scheinen auch ein paar Sendungen verloren gegangen zu sein, im Zeitalter von E-Mail und Internet fast logisch, nicht? Selbstverständlich waren wir auch beim Opera House und so mussten wir doch tatsächlich jetzt dreimal nach Sydney kommen, um endlich mal ein Ticket für ein Konzert ergattern zu können. Heute Abend werden wir unsere besten Kleider aus dem Tramperrucksack holen und uns im grossen Konzertsaal das Sydney Symphony Orchestra unter der Leitung von Vladimir Ashkenazy anhören. Gespielt wird ein Klavierkonzert von Franz Liszt und als Krönung die 6. Symphonie von Gustav Mahler.

Übermorgen fliegen wir dann weiter nach Perth in Westaustralien, wo wir endlich unser langersehntes Wohnmobil(chen) in Empfang nehmen werden. Während zwei Monaten wollen wir ganz nach oben bis nach Darwin reisen. Aus diesem Grund kann es gut sein, dass während der nächsten Zeit die Einträge im Blog nicht mehr so regelmässig erscheinen werden. In dieser doch eher dünnbesiedelten Gegend wird wohl nicht gerade an jeder Ecke ein Internet zur Verfügung stehen. Mal sehen, wir geben unser Bestes!

Über der Antarktis schwimmen riesige Eisschollen


Sydney - zweifelsohne eine der schönsten Städte der Welt


Fast wie an Weihnachten - Empfang der Päckchen am Postlagernd-Schalter


Grosses Konzert im Sydney Opera House