Vorgestern, exakt um 14.25 Uhr haben wir etwa 25 Kilometer nördlich von Ecuadors Hauptstadt Quito den Äquator überquert. Ab jetzt sind wir bis zum Ende unserer Reise nur noch auf der südlichen Erdhalbkugel unterwegs. Vorher haben wir aber in Kolumbien noch zwei interessante Sachen besucht. Da war auf der einen Seite die Laguna de la Cocha. An den Gestaden dieses Kratersees findet man ein Dörfchen, welches jedes Schweizerherz etwas höher schlagen lässt. Man trifft auf lauter, im Chaletstil gebaute Häuschen, welche den so typischen Schweizerbalkon angebaut haben. Wir haben keine Ahnung, wieso die Leute dort diesen Baustil gewählt haben und irgendwie kam es uns auch etwas seltsam vor. Als dann noch jedes Restaurant Forellen auf jede nur erdenkliche Art verkaufte, mussten wir schon schnell mal studieren, wo wir jetzt eigentlich genau sind.
Kurz vor der Grenze haben wir schliesslich noch einen Abstecher zur Santuario de las Lajas unternommen. Diese Kirche wurde mitten in einer Schlucht auf eine Steinbrücke gebaut. Der Legende nach soll dort einer behinderten Frau die Jungfrau Maria erschienen sein, welche sie von ihrer Krankheit geheilt hat. Dieser sakrale Ort strahlt viel Ruhe und Geborgenheit aus und auf tausenden von Schildern haben Pilger den an ihnen vollbrachten Wunder gedacht. Auch wir haben ein paar Stunden dort verbracht, um ein bisschen inne zu halten und dankbar zu sein, dass unsere Reise bis jetzt so reibungslos verlaufen ist.
Der Grenzübertritt nach Ecuador war dann wiederum reine Formsache, ja der Taxichauffeur hat uns sogar direkt auf die andere Seite geführt, ohne dass wir weder Ausreisestempel noch Einreisestempel erhielten. Als pflichtbewusste Schweizer haben wir dann kurzerhand noch einmal kehrt gemacht und sind über die Brücke zurück nach Kolumiben gelaufen. Anschliessend haben wir das Ganze hochoffiziell gemacht, den schliesslich wollten wir auch die beiden Stempel als Andenken in unsere Reisepässe.
Jetzt sind wir bereits schon wieder in Quito, hier wo vor viereinhalb Jahren unsere erste Weltreise begann. Irgendwie scheint es uns eine Ewigkeit her, und doch war es fast wie Gestern, als wir im Casa Helbling bei Claus angekommen sind. Einmal mehr haben wir auch hier in dieser wunderbar für Backpacker eingerichteten Hostal sehr interessante Leute kennengelernt. Sei es die deutsche Frau, welche schon seit Jahren im Goethe-Institut in La Paz/Bolivien arbeitet, der slovakische Bergsteiger, welcher den Cotopaxi (5'897 M.ü.M) und den Chimborazo (6'267 M.ü.M) bestiegen hat oder auch Wolfgang, welcher mir seinem Motorfahrrad von Santiago de Chile bis hinauf nach Quito gefahren ist. Nun geniessen wir die letzten Tage in dem von Simon Bolivar so sehr gewünschten Grosskolumbien (Venezuela, Kolumbien, Ecuador) und fliegen morgen Montag spät Abends weiter nach Buenos Aires. Wir freuen uns auf Tango, Rindsfleisch, Rotwein und die Gletscher und Gipfel in Patagonien.
Buenos Días Argentina!
Irgendewie schräg - Schweizerbalkone in Kolumbien |
Ein ganz mystischer Ort - Santuario de las Lajas |
An der Grenze zu Ecuador - die einen gehen, die anderen kommen |
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