Erst eine Woche in Argentinien und schon haben wir wieder viel gesehen und erlebt.
Nachdem wir uns von der aussergewöhnlichen Busfahrt etwas erholt hatten, packten wir einen Mietwagen und begaben uns für vier Tage in das Hinterland von Salta, genauer gesagt ins Valle Calchaqíes. Die Szenerie in diesem Tal ist faszinierend. Ein Kaktus nach dem anderen ziert die dürre Landschaft und im Hintergrund steigen die schneebedeckten Anden gegen den Himmel. Wir befinden uns auf einer Schotterpiste, genauer gesagt auf der weltberühmten Ruta 40. Es ist die längste Nationalstrasse in Argentinien und reicht von der bolivianischen Grenze im Norden bis ganz runter nach Feuerland - 5'224 Kilometer Staub, Geschichte und Abenteuer. Die Siedlungen auf diesem Pfad sind klein, dafür umso hübscher. Es sind Dörfchen mit einem verschlafenen Hauptplatz, einer Kirche aus der Kolonialzeit, ein paar gemütlichen Herbergen und einfachen Restaurants. Was will man den eigentlich mehr?
Was man in dieser Umgebung wohl niemals vermuten würde, ist, dass hier einige der tollsten Weine von ganz Argentinien angebaut werden. Das trockene Wetter und die Bodenbeschaffenheit scheinen absolut ideal zu sein, um die köstlichen Tropfen herzustellen. In diesen Breitengraden wird der Weinbau vorallem durch die Weissweintraube Torrontés Riojano (nicht zu verwechseln mit dem spanischen Torrontés) regiert. Was? Noch nie etwas davon gehört? Dafür haben wir Verständnis, diese Sorte existiert nur hier in Argentinien. Wir haben wunderschöne Weine getrunken und dazu herrlich gespiessen, es war wie das Paradies auf Erden. Und wenn wir euch nun etwas "gluschtig" gemacht haben, können wir euch sogar einen echten Spitzentropfen empfehlen: AMALYA, erhältlich für Fr. 12.90 bei der St. Georgskellerei (heute Fasszination). Diese Flasche Wein ist jeden Rappen wert, wir waren persönlich auf dem Weingut. Prost, und denkt beim Trinken ein bisschen an uns!
Nun haben wir gestern unser Fahrzeug wieder hier in Salta abgegeben und werden heute Nacht in einer (hoffentlich der letzten) Nachtfahrt weiter Richtung Süden, genauer gesagt nach La Rioja fahren. Wir haben dort in der Umgebung noch das eine oder andere vor.
In diesen Tagen merken wir, dass unser grosses Abenteuer sich seinem Ende zuneigt. Wir erhalten bereits Mails von unseren zukünftigen Arbeitgeber, die Busreisen gehen etwas an die Substanz und in Gedanken sind wir oft bei unserem "Heimetli" auf dem Menzberg. Bald schon werden die letzten Zeilen im letzten Kapitel geschrieben sein, wir werden das Buch zuklappen und irgendwo feinsäuberlich aufbewahren. Und dann, ja dann an einem kalten Winterabend, wenn es draussen dunkel ist und schneit und drinnen schön warm ist, werden wir einen guten Tropfen öffnen, das Buch wieder hervornehmen und in Erinnerungen schwelgen...auch auf das freuen wir uns!
Kaktus und schneebedeckte Andengipfel - eine sagenhafte Kombination |
Wilder Westen in Argentinien - die Ruta 40 |
In Cachi scheint die Zeit stehen geblieben zu sein |
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