Auch dieses Mal gibt es wieder so einiges zu berichten. So haben wir uns zum Beispiel von El Calafate mit dem Bus zum Perito Moreno Gletscher begeben. Der Perito Moreno ist wahrlich das grosse Aushängeschild von Patagonien und diese Eismassen muss man einfach gesehen haben. Die Busreise zum Gletscher war dann aber wieder einmal, ja wie sollen wir es nennen, lustig. Auf halben Weg lief gar nichts mehr, scheinbar war irgend etwas kaputt. Der Chauffeur öffnete die Motorenhaube und vertiefte sich in das Innere des Aggregats. Interessanterweise winkte er alle Fahrzeuge durch, welche ihm behilflich sein wollten. Im Nachhinein wussten wir dann schon wieso. Der gute Mann hatte vergessen zu tanken, das Benzin ist ihm schlichtweg ausgegangen. Nach einer Stunde brachte jemand Nachschub, und weiter ging die Fahrt. Hinten beim Gletscher wurden wir dann für all diese Unannehmlichkeiten belohnt. Der Anblick des Perito Moreno ist schon sehr faszinierend, solch ein Gletscher bekommt man nicht alle Tage vor die Linse. Vorallem die verschiedenen Lichteinstrahlungen verliehen dem Gletscher immer wieder neue Farbfacetten; dass war schon ziemlich der Hammer.
Anschliessend verbrachten wir vier Tage mit Wandern im Parque Nacional los Glaciares. Das Wetter war einsame Spitzenklasse und für Patagonien überhaupt nicht selbstverständlich. Eigentlich wussten wir gar nicht genau, wie wir das verdient hatten. Einzig der Wind blies so richtig böhenartig, ein Phänomen, welches uns in ganz Patagonien begleitet hatte. Die bizarren Berggipfel rund um den Cerro Fitz Roy sowie all die üppigen Gletscher boten uns einmal mehr einen faszinierenden Anblick. Als eingefleischte Wanderfreaks haben wir die Zeit auf diesen Pfaden so richtig ausgiebig genossen. Leider hiess es dann nach rund zwei Wochen in Patagonien Abschied zu nehmen von dieser wunderbaren Region, unsere Reise ging weiter.
Wir wollten Richtung Norden fahren und zwar während zwei Tagen auf der berühmten Ruta 40. Diese Strasse führt in rund 1'500 Kilometer von El Calafate nach Bariloche. Es handelt sich bei diesem "Highway" wahrlich um ein Mythos. Viele Teile der Strasse sind unbefestigt, also Piste. Häuser gibt es so gut wie keine, vielleicht zwischendurch mal eine Estancia (Farm). Auf dem ganzen Abschnitt bieten einzig drei Tankstellen ihren Service an, also immer schön Benzin einfüllen, sonst wird es ungemütlich. Auf der Ruta 40 fährt man wohl durch eine der verlassensten Gegenden auf der ganzen Welt. Leider sind die Argentinier nun fleissig dran, die ganze Strasse zu asphaltieren. Natürlich dauert dann die Reise um ein vielfaches weniger lang und wird bestimmt auch weniger strapaziös. Wir glauben aber, dass dann auch viel von der Einzigartigkeit dieser Strecke verloren geht. So sind wir nicht unglücklich, dass wir die Fahrt noch auf der Originalstrecke zurücklegen konnten. Aber eben, wie es so ist, haben wir auch diesmal etwas Pech mit der Busgesellschaft gehabt. Wir hatten einen Bus mit Klimaanlage gewählt, was heisst, dass man die Fenster nicht öffnen kann. Wir waren natürlich froh, denn draussen war es mindestens 35 Grad. Und dann...ja richtig, ihr habt es erraten, funktionierte in diesem Bus leider die Klimaanlage gerade nicht. Zwei Tage Schotterpiste, brütende Hitze, kein Luftzug, Staub bis zum Abwinken, stickige Luft - es war wahrlich der ultimative Roadtrip!
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Die guten Gauchos fahren einfach ohne Benzin los - viva Argentina! |
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Der Perito Moreno Gletscher ist wahrscheinlich das berühmteste Eisfeld der Welt |
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...und das hier ist wohl der berühmteste Argentinier - der Cerro Fitz Roy |
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Mittagsverpflegung am Fitz Roy - es hat gewindet und war saukalt! |
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Strassenlegende und Mythos - die Ruta 40 |
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