Nur noch kurz ergänzend zum letzten Beitrag, der Aufstieg auf den Kratersee
ist uns gut gelungen. Allerdings war auch diese Besteigung kein
Spaziergang. Es ist halt schon ein Unterschied, ob man für tausend Höhenmeter
bei 1‘000 M.ü.M (Sörenberg) oder halt wie in unserem Fall bei 3‘000 M.ü.M (Titlis)
startet. Mit dem traumhaften Ausblick auf die Lagune wurden wir aber für die am Schluss
schweren Schritte mehr als nur belohnt.
Auf den Strassen Ecuadors ging unsere Reise weiter, vorbei
an imposanten Landschaften und durch völlig abgelegene Dörfer inmitten der Anden.
Überall warten Leute am Strassenrand, sie halten den Bus an, steigen ein, sehen uns
interessiert zu und schenken uns mit ihren dunkelbraunen Augen ein
sympathisches Lächeln. Irgendwo im Nirgendwo steigen sie aus, es hat weit und
breit keine Häuser, sie haben wohl noch einen langen Weg bis nach Hause. Die
Busse sind klapperig, fallen fast auseinander, laute lateinamerikanische Musik
hallt aus den Boxen, durch die offenen Fenster weht ein kühler Wind durch die schwarzen Haare der Passagiere, die Leute unterhalten sich friedlich miteinander, wir sind die einzigen
Touristen…das ist Freiheit pur.
Wir haben die wunderbare und äusserst bezaubernde Kolonialstadt Cuenca als Ausgangspunkt gewählt, um eine einmalige Wanderung durch den Parque Nacional Cajas zu unternehmen. Hunderte von kleinen Bergseen prägen diese fantastische Hochlandregion, die Pfade sind völlig verlassen, nur immer wieder kleine Teiche und Sümpfe, dann wieder ein verwunschener Wald, wir fühlen uns wie in einem Märchen der Gebrüder Grimm. Dieser Treck war wirklich toll, einmalig und ein absoluter Volltreffer (es hat uns riesig gefallen, merkt man es?). Auch hier das gleiche Lied wie fast immer, über viertausend Meter fällt das Atmen oft schwer, kleinere Kopfschmerzen gehören immer etwas dazu und der Flüssigkeitsverlust ist enorm. Auf dieser Höhe muss man mindestens das doppelte trinken, wie bei uns zu Hause - also Wasser natürlich:-).
Nun sind wir ganz im Süden von Ecuador angelangt, unsere letzte Destination in diesem wunderbaren Land heisst Vilcabamba. Dieser malerische Ort liegt auf einer Höhe von 1'500 M.ü.M. und hat konstante Jahrestemperaturen zwischen 17 und 24°C. Das Tal ist windgeschützt und meistens scheint die Sonne. Wissenschaftler wollen in einer Studie herausgefunden haben, dass von den 2'000 Dorfbewohnern mehr als 60 über 100 Jahre alt sind. Im statistischen Weltdurchschnitt erreicht dieses biblische Alter nur eine von 1'745'000 Personen. Vielleicht hat ja die klimatische Idylle oder das äusserst spezielle Wasser tatsächlich einen Einfluss auf das Alter der Leute. Also bleiben wir noch ein paar Tage hier und hoffen, dass auch wir etwas von diesem Jungbrunnen profitieren können.
Das waren unsere Berichte aus Ecuador. In drei Tagen geht unsere Reise weiter nach Perú. Eine abenteuerliche und lange Fahrt über die Grenze auf total unwegsamen Strassen steht uns bevor, neue uns spannende Highlights warten auf uns und wir sind froh, dass die Reise noch nicht zu Ende ist - mehr dazu später!
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also so ganz allein waren wir dann schon nicht |
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diesen Ausblick auf die Laguna de Quilotoa haben wir uns verdient |
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geschafft - uff, der Aufstieg hatte es in sich |
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diese Frau wartet wohl auf den nächsten Bus nach weiss nicht wohin |
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dazu braucht es eigentlich keine Worte - Parque Nacional Cajas |
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alleine auf weiter Flur - es war ein Traum |
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hunderte von Seen, alle nur für uns |
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warten auf die Weiterreise - wir freuen uns darauf |