Um es gleich vorweg zu nehmen, die Luft und unsere Kondition hat gut gereicht, um den Imbabura (4'610 M.ü.M) zu besteigen. Aber so ganz ohne war dann das Unterfangen doch nicht. Der Aufstieg war unglaublich steil, und am Schluss mussten wir sogar auf allen vieren über senkrechte Felswände klettern - es waren hochalpine Verhältnisse. Umso schöner war es, als uns unser Führer José sicher auf den Gipfel gebracht hatte. Die ganz grosse Freude wollte aber irgendwie nicht aufkommen, in Gedanken waren wir schon beim Abstieg. Die engen und senkrecht abfallenden Couloirs bereiteten uns etwas Bauchschmerzen. Als ob das alles nicht schon genug gewesen wäre, kam erschwerend dazu, dass Jacqueline kurz nach dem Beginn zum Abstieg plötzlich höhenkrank wurde. Sie hatte neben den technischen Herausforderungen zusätzlich mit extrem starken Kopfschmerzen und unglaublicher Übelkeit zu kämpfen. Alles ist aber bis am Schluss gut gegangen, völlig happy sind wir nach acht Stunden wieder zurück in unserer Hostal bei Mama Aida angekommen. Obwohl wir diesen Aufstieg vielleicht etwas unterschätzt haben, eventuell auch noch zuwenig gut akklimatisiert waren und die technischen Anforderungen für uns eher am oberen Limit waren, kam doch so etwas wie Stolz auf, dass wir diesen Vulkan bestiegen haben. Als wir am anderen Tag vom wunderschönen Markt in Otavalo noch einmal zum Imbabura rauf geschaut haben, waren dann definitiv alle Strapazen vergessen - es war eine Riesenerfahrung.
Und bereits schon sind wir auf unserer nächsten Tour. Wir haben den Tagesrucksack gepackt und sind ganz weit ins ecuadorianische Hinterland gefahren. Der dreitägige Quilotoa-Loop gilt als besonderes Highlight für Trekker und da müssen Jack Daniels natürlich unbedingt auch hin. Die heutige erste Etappe führte uns in bizarre Schluchten, durch pitoreske Andendörfchen und immer wieder vorbei an köstlich riechenden Eucalyptuswälder - herrlich. Nach rund vier Stunden sind wir schliesslich in einer wunderbaren, vielleicht etwas aussergewöhnlichen Herberge gelandet. Das Haus erinnert weniger an eine rustikale Berghütte als vielmehr an die Villa Kunterbunt - und irgendwie passt das ja auch ganz gut zu uns, nicht?
Wie wir den morgigen Aufstieg auf den Kratersee Laguna de Quilotoa geschafft haben und was wir sonst noch auf der Panamericana Richtung Süden erleben, werden wir euch demnächst wieder bereichten - also dranbleiben!
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Nein, der Cayambe (5'796 M.ü.M.) war uns dann doch zu hoch |
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aber auf diesen Berg hat uns José sicher rauf und runter gebracht |
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danach hatten wir die Pancackes von Mama Aida mehr als verdient |
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viele Farben am Markt in Otavalo... |
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...und ein letzter Blick hinauf zum Imbabura |
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und schon wieder unterwegs (oder eben nicht) |
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der Blick über diesen Cañon verschlägt einem fast die Sprache |
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und so sehen dann in etwa die SAC-Hütten in Ecuador aus |